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21.10.10 10:44  Kritik an Seehofer
Kritik an Seehofer

Stephan J. Kramer,
Generalsekretär Zentralrat der Juden in Deutschland

Für seine Äußerungen zur Integration wurde Seehofer vom Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan Kramer, kritisiert. Der "Rheinpfalz am Sonntag" sagte Kramer, offenbar sei die Hemmschwelle, mit fremdenfeindlichen und den sozialen Frieden gefährdenden Aussagen und zudem mit sachlich falschen Behauptungen auf Stimmenfang zu gehen, selbst unter Politikern demokratischer Parteien deutlich gesunken. "Das ist nicht nur schäbig, sondern geradezu verantwortungslos." Seehofer hatte in einem Interview vor seinem Auftritt beim Deutschlandtag der JU gesagt, Zuwanderer aus anderen Kulturkreisen wie aus der Türkei und arabischen Ländern täten sich schwerer bei der Integration. Daraus ziehe er den Schluss, "dass wir keine zusätzliche Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen brauchen".
Kramer kritisierte auch Familienministerin Kristina Schröder (CDU), die in der "Deutschfeindlichkeit" auch Rassismus entdeckt haben wolle. Sie zitiere Stammtischparolen, statt sich des Problems anzunehmen, sagte Kramer. Die Debatte sei "unverhältnismäßig, scheinheilig und hysterisch".
Schavan: Deutsch auf dem Schulhof

Auch Bundesbildungsministerin Annette Schavan mischt sich in die Integrationsdebatte ein. Nach ihrer Meinung sollte Deutsch "natürlich die Sprache auf dem Schulhof sein". In einem Interview der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe) sagte die Vizechefin der CDU, Vorschriften stünden dabei aber nicht im Vordergrund. Wichtig seien frühe Sprachförderung und möglichst enge Kontakte der Schule zu den Elternhäusern, auch mit Hilfe von Sozialarbeitern. "Wir müssen es schaffen, dass jedes Kind am ersten Schultag den Lehrer versteht", unterstrich Schavan.
Unterstützung erhielt Schavan vom türkischen Präsidenten, Abdullah Gül. Er forderte in einem Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Samstagsausgabe), die ehemaligen Gastarbeiter aus der Türkei und ihre Nachfahren müssten einwandfrei deutsch sprechen können. "Deshalb sage ich bei jeder Gelegenheit, sie sollen deutsch lernen, und zwar fließend und ohne Akzent." Wenn man die Sprache des Landes, in dem man lebt, nicht spreche, nutze das niemandem. Das Lernen der deutschen Sprache müsse im Kindergarten beginnen, forderte Gül.
Merkels Schuldzuweisung

Merkel lastet die Schuld an den aktuellen Problemen bei der Integration den Vorgängerregierungen an. "Die Versäumnisse von 30, 40 Jahren können nicht so schnell aufgeholt werden", sagte sie am Freitag auf der CDU-Regionalkonferenz.
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