EZB – Einlagensatz wurde gesenkt
„Super Mario“ hat auch letzte Woche mehr geliefert als die Finanzindustrie im Vorfeld erwartet hatte. Die Europäische Zentralbank wird voraussichtlich bis Q1/2017 ein Anleihenvolumen in Höhe von 80 Milliarden Euro erwerben. Bisher standen lediglich 60 Milliarden Euro monatlich auf der Einkaufsliste der europäischen Währungshüter. Gänzlich neue Töne wurden bezüglich langfristiger Kredite an Banken angeschlagen. Diese können von nun an mit negativen Zinssätzen ausgestattet sein, ihre Laufzeit dagegen kann sich bis 2021 erstrecken.
Die Finanzwelt erwartet voller Spannung die detaillierte Aufstellung des Mega-Programms. Bei einigen Unternehmensanleihen müssten zunächst noch die Kriterien für die Aufnahme ausgearbeitet werden. Der Haupt-Refinanzierungssatz wurde bei null Prozent festgelegt, der Einlagensatz wurde einer Senkung um erwartete zehn Basispunkte auf nun negative 0,4 Prozent unterworfen.
Globale Stimmen des Asset Management
Der Tenor aus dem Kreis der institutionellen Asset-Manager ließ nicht lange auf sich warten. Einigen Meinungen zufolge verschärft die EZB ihre Geldpolitik ins Extreme und nehme kaum noch Rücksicht auf die Risiken für das globale Finanzsystem. Hans Werner-Sinn, der ifo-Präsident, sprach von einer fiskalischen Umverteilungspolitik, mit der Zombiebanken und nahezu konkursreife Staaten gerettet werden.
Oft wurde auch auf die globale Verschlechterung der ökonomischen Rahmenbedingungen verwiesen, zumal die Finanzexperten die großen Nebenwirkungen von negativen Zinsen unterstrichen haben. Am aktuellen Beispiel der Euro-Zone: Finnland hat seitens der Ratingagentur Fitch eine Absenkung der Bonitätsnote von AAA auf nun AA+ erfahren.
Der Norden Europas galt vor einigen Jahren als extrem robust, dennoch konnte das skandinavische Land im Jahr 2015 ein BIP-Wachstum von mageren 0,4 Prozent vorweisen. Fitch betitelte den Ausblick als stabil.
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