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14.04.10 10:50 "Denglisch" geht mir gewaltig auf den Cookie
Kommen wir zur Sache - denn die Aktualität dieses Themas wird uns alle überleben - aus Solidarität mit denen, deren Hoffnungen noch nicht im Irgendwo zwischen Resignation und Gleichgültigkeit zerbröselt sind.
Kaum haben wir in lähmender Ohnmacht flächendeckende Worte und Phrasen wie "super, geil" verkraftet, da betritt mit dem "Denglisch" ein neuer Hauptdarsteller die Bühne dieses linguistischen Possenspiels. Wie ein fahrender Zirkus rumpelt es mit Dominoeffekt durch Dörfer, Städte und Landschaften unserer Heimat - durchdringt mit triefender Hartnäckigkeit das Bewusstsein der Menschen. Cool.
Das Argument, dass sich Sprachen "halt verändern", findet nur dort mein gelassenes "meinetwegen", wo es sich auf einen "Wandel von innen" bezieht, also infolge einer hausgemachten Evolution, unter Mitnahme unserer durch die Geschichte geprägten Mundarten, Redensarten und Dialekte, deren Charme uns von Großeltern und Eltern so liebevoll verinnerlicht wurde.
Der Logik, das Englisch eine Weltsprache sei und daher die Allogamie (Fremdbestäubung, Перекрёстное опыление) des deutschen Sprachalltags durch dieselbe eine notgedrungene und folglich unvermeidbare Entwicklung sei, vermag ich nicht zu folgen. Denn sie missachtet in ihrer Konsequenz das Bedürfnis nach Wahrnehmung "meiner" ureigenen Einmaligkeit und Identität, deren fundamentalen Sinn ich vor allem dort erkenne und erwarte, wo ich zuhause bin. Dem Ort, den ich manchmal Heimat nenne und dessen Bedeutung, sowohl für mein Sein als auch in der Gestaltung desselben, von grundsätzlicher Relevanz und sentimentaler Liebe geprägt und unleugbar begleitet wird.
Die deutsche Sprache bedarf keiner modischen Ergänzung durch fremdsprachige Vokabeln. Sie ist um Worte nicht verlegen! Ihr Reichtum akzentuiert und begleitet, mit jedem gelebten Tag und gesprochenen Wort, sowohl unsere Geschichte wie auch den Weg unserer Gegenwart an der Schwelle der Zukunft.
Ich meine, den Zeitgenossen, die sich dieser eigentlich selbstverständlichen Verpflichtung zur Erhaltung unserer reichen Kultur durch oberflächliche Ignoranz verweigern, sei einmal gesagt, dass sie sich damit nicht nur allein gegenüber der des Englischen unkundigen älteren Generation mit Respektlosigkeit reflektieren. Zugleich beleidigen sie die Lehrer, die sich in unserem Bildungssystem um die Vermittlung der deutschen Sprache im Unterricht bemühen.
Im Deutschland von heute bekommen wir Männer von unseren Frauen (außer sie sind beim Elterntalk) standing Ovations für ihre beim sexuellen Techtelmechtel erfahrenen Highlights. Cool. Wir erwerben last-minute-Tickets für den Bus-Trip zum Sea-Tree Park am Wannsee, kaufen Brötchen im Bakery-Shop oder ärgern uns am Bundesliga-Matchday über no-look-passes, kommentiert im allerschlimmsten Reporter-Denglisch: "Nicht gut, aber very britisch, not Hoffenheim-like". Wie cool! Gottseidank sind unsere Kids und Youngsters immer voll am Ball. Denn sie spielen jetzt Soccer. Schon in ihrer Niedlichphase lauschten sie entzückt dem Happy-Birthday-Lied und lernten so früh für das Leben. And nothing else matters!
. . . end nau wie ohl spik inglisch. Ser will bi no moor trabbel ent ewriwann will feind itt isi tu anderstend ietsch aser . . . jast leik wie wontet it in se foerst plaes. Kuhl.
Eine bedauerliche Entwicklung in der Tat, für die selbst der Duden, eigentlich ein letztes Bollwerk unserer Sprache, nicht arm an Beispielen ist.
Und obwohl ich, als mittlerweile ausgeschlafenes Kind meiner Zeit, eigentlich nur noch selten 'aus allen Wolken falle', so möchte ich dem Leser dieser Zeilen zum Abschluss nicht vorenthalten, dass ich mich bei dieser Diskussion gelegentlich wie der einsame Rufer im Walde fühle, der unversehens zwischen einen Hund und einen Baum geriet. Not very cool!
Kaum haben wir in lähmender Ohnmacht flächendeckende Worte und Phrasen wie "super, geil" verkraftet, da betritt mit dem "Denglisch" ein neuer Hauptdarsteller die Bühne dieses linguistischen Possenspiels. Wie ein fahrender Zirkus rumpelt es mit Dominoeffekt durch Dörfer, Städte und Landschaften unserer Heimat - durchdringt mit triefender Hartnäckigkeit das Bewusstsein der Menschen. Cool.
Das Argument, dass sich Sprachen "halt verändern", findet nur dort mein gelassenes "meinetwegen", wo es sich auf einen "Wandel von innen" bezieht, also infolge einer hausgemachten Evolution, unter Mitnahme unserer durch die Geschichte geprägten Mundarten, Redensarten und Dialekte, deren Charme uns von Großeltern und Eltern so liebevoll verinnerlicht wurde.
Der Logik, das Englisch eine Weltsprache sei und daher die Allogamie (Fremdbestäubung, Перекрёстное опыление) des deutschen Sprachalltags durch dieselbe eine notgedrungene und folglich unvermeidbare Entwicklung sei, vermag ich nicht zu folgen. Denn sie missachtet in ihrer Konsequenz das Bedürfnis nach Wahrnehmung "meiner" ureigenen Einmaligkeit und Identität, deren fundamentalen Sinn ich vor allem dort erkenne und erwarte, wo ich zuhause bin. Dem Ort, den ich manchmal Heimat nenne und dessen Bedeutung, sowohl für mein Sein als auch in der Gestaltung desselben, von grundsätzlicher Relevanz und sentimentaler Liebe geprägt und unleugbar begleitet wird.
Die deutsche Sprache bedarf keiner modischen Ergänzung durch fremdsprachige Vokabeln. Sie ist um Worte nicht verlegen! Ihr Reichtum akzentuiert und begleitet, mit jedem gelebten Tag und gesprochenen Wort, sowohl unsere Geschichte wie auch den Weg unserer Gegenwart an der Schwelle der Zukunft.
Ich meine, den Zeitgenossen, die sich dieser eigentlich selbstverständlichen Verpflichtung zur Erhaltung unserer reichen Kultur durch oberflächliche Ignoranz verweigern, sei einmal gesagt, dass sie sich damit nicht nur allein gegenüber der des Englischen unkundigen älteren Generation mit Respektlosigkeit reflektieren. Zugleich beleidigen sie die Lehrer, die sich in unserem Bildungssystem um die Vermittlung der deutschen Sprache im Unterricht bemühen.
Im Deutschland von heute bekommen wir Männer von unseren Frauen (außer sie sind beim Elterntalk) standing Ovations für ihre beim sexuellen Techtelmechtel erfahrenen Highlights. Cool. Wir erwerben last-minute-Tickets für den Bus-Trip zum Sea-Tree Park am Wannsee, kaufen Brötchen im Bakery-Shop oder ärgern uns am Bundesliga-Matchday über no-look-passes, kommentiert im allerschlimmsten Reporter-Denglisch: "Nicht gut, aber very britisch, not Hoffenheim-like". Wie cool! Gottseidank sind unsere Kids und Youngsters immer voll am Ball. Denn sie spielen jetzt Soccer. Schon in ihrer Niedlichphase lauschten sie entzückt dem Happy-Birthday-Lied und lernten so früh für das Leben. And nothing else matters!
. . . end nau wie ohl spik inglisch. Ser will bi no moor trabbel ent ewriwann will feind itt isi tu anderstend ietsch aser . . . jast leik wie wontet it in se foerst plaes. Kuhl.
Eine bedauerliche Entwicklung in der Tat, für die selbst der Duden, eigentlich ein letztes Bollwerk unserer Sprache, nicht arm an Beispielen ist.
Und obwohl ich, als mittlerweile ausgeschlafenes Kind meiner Zeit, eigentlich nur noch selten 'aus allen Wolken falle', so möchte ich dem Leser dieser Zeilen zum Abschluss nicht vorenthalten, dass ich mich bei dieser Diskussion gelegentlich wie der einsame Rufer im Walde fühle, der unversehens zwischen einen Hund und einen Baum geriet. Not very cool!