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21.03.12 12:42 Wer zu spät kommt ....
Oft wird ein angeblicher Satz von Michail Gorbatschow (Михаил Сергеевич Горбачёв) zitiert, den er aber nie so gesagt hat:
"Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben."
Woher stammt diese Fassung?
Der Staatsbesuch von Gorbatschow 1989 in der DDR war eine Politposse. Die Staatsführung der DDR versuchte die Regie zu führen, denn die neue Politik in Moskau passte nicht in das Konzept von Honecker & Co. Öffentliche Auftritte wurden so manipuliert, dass wenig begeisterte DDR-Bürger zu sehen waren. Die Straßen wurden aus "Sicherheitsgründen" weiträumig gesperrt. Nur ausgesuchte Jubler wurden herangekarrt, denen man Lobrufe für Honecker einstudiert hatte und die Gorbatschow zu ignorieren hatten. Dennoch hörte man immer wieder Stimmen, die begeistert "Gorbi, Gorbi" riefen. Klar, man konnte ja nicht alle evakuieren. Die DDR-Kameras zeigten fast nur Honecker und versuchten ständig Gorbatschow abzuschneiden. Im Studio wurden dann auch noch alle unangenehmen Worte des sowjetischen Staatsoberhauptes herausgeschnitten.
Aber westliche Reporter und Kameras waren auch vertreten und berichtetet so komplett, wie es möglich war. Das war nicht immer einfach, denn oft hatten Sie ungünstige Positionen zugewiesen bekommen.
Am 6. Oktober fuhr die Wagenkolonne des Staatsbesuchs zur "Neuen Wache" an der Ost-Berliner Straße "Unter den Linden". Dort wurde ein Kranz am Mahnmal für die Opfer des Faschismus niedergelegt.
Da passierte es! Gorbatschow ging spontan auf eine Kamera der ARD zu und gab dem "Tagesschau"-Reporter Claus Richter ein kurzes Interview. Dabei sagte er auch - natürlich in Russisch: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Und wer die vom Leben ausgehenden Impulse - die von der Gesellschaft ausgehenden Impulse aufgreift und dementsprechend seine Politik gestaltet, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, das ist eine normale Erscheinung."
Hatte es das schon mal gegeben - einen Sowjetführer, der vor der Westpresse spontan eine Erklärung abgibt? Es war ein langes Statement. Der DDR-Dolmetscher Arno Lange übersetzte es im Hintergrund, aber an die genauen Worte erinnerte sich, wie so oft beim Fernsehen, nachher niemand mehr. Hatte es das schon mal gegeben - einen Sowjetführer, der vor der Westpresse spontan so eine Erklärung abgibt? Es war ein langes Statement, das nun in verschiedenen Versionen und Übersetzungen um die Welt reiste. Wie bei dem Spiel "Stille Post" veränderte sich der Wortlaut bei jeder Übertragung.
In der Rede Gorbatschows vor dem Politbüro der DDR am 7. Oktober 1989 sagte er auch noch einmal "Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren". Diesen Gedanken wiederholte Michail Sergejewitsch mehrmals zu verschiedenen Anlässen.
Gennadi Gerassimow (Геннадий Иванович Герасимов, außenpolitischer Sprecher von Michail Gorbatschow) zitierte nach der Rede Gorbatschows auf einer spontanen Pressekonferenz zusammenfassend "Кто опаздывает, того наказывает жизнь" in Englisch:"Those who are late will be punished by life itself" und das auf Deutsch übersetzt ergibt dann etwa "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" So wurde ein modifiziertes aber nicht originales Zitat zum oft gebrauchten Sinnspruch für die Wende und Wiedervereinigung Deutschlands.
Woher stammt diese Fassung?
Der Staatsbesuch von Gorbatschow 1989 in der DDR war eine Politposse. Die Staatsführung der DDR versuchte die Regie zu führen, denn die neue Politik in Moskau passte nicht in das Konzept von Honecker & Co. Öffentliche Auftritte wurden so manipuliert, dass wenig begeisterte DDR-Bürger zu sehen waren. Die Straßen wurden aus "Sicherheitsgründen" weiträumig gesperrt. Nur ausgesuchte Jubler wurden herangekarrt, denen man Lobrufe für Honecker einstudiert hatte und die Gorbatschow zu ignorieren hatten. Dennoch hörte man immer wieder Stimmen, die begeistert "Gorbi, Gorbi" riefen. Klar, man konnte ja nicht alle evakuieren. Die DDR-Kameras zeigten fast nur Honecker und versuchten ständig Gorbatschow abzuschneiden. Im Studio wurden dann auch noch alle unangenehmen Worte des sowjetischen Staatsoberhauptes herausgeschnitten.
Aber westliche Reporter und Kameras waren auch vertreten und berichtetet so komplett, wie es möglich war. Das war nicht immer einfach, denn oft hatten Sie ungünstige Positionen zugewiesen bekommen.
Am 6. Oktober fuhr die Wagenkolonne des Staatsbesuchs zur "Neuen Wache" an der Ost-Berliner Straße "Unter den Linden". Dort wurde ein Kranz am Mahnmal für die Opfer des Faschismus niedergelegt.
Da passierte es! Gorbatschow ging spontan auf eine Kamera der ARD zu und gab dem "Tagesschau"-Reporter Claus Richter ein kurzes Interview. Dabei sagte er auch - natürlich in Russisch: "Ich glaube, Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren. Und wer die vom Leben ausgehenden Impulse - die von der Gesellschaft ausgehenden Impulse aufgreift und dementsprechend seine Politik gestaltet, der dürfte keine Schwierigkeiten haben, das ist eine normale Erscheinung."
Hatte es das schon mal gegeben - einen Sowjetführer, der vor der Westpresse spontan eine Erklärung abgibt? Es war ein langes Statement. Der DDR-Dolmetscher Arno Lange übersetzte es im Hintergrund, aber an die genauen Worte erinnerte sich, wie so oft beim Fernsehen, nachher niemand mehr. Hatte es das schon mal gegeben - einen Sowjetführer, der vor der Westpresse spontan so eine Erklärung abgibt? Es war ein langes Statement, das nun in verschiedenen Versionen und Übersetzungen um die Welt reiste. Wie bei dem Spiel "Stille Post" veränderte sich der Wortlaut bei jeder Übertragung.
In der Rede Gorbatschows vor dem Politbüro der DDR am 7. Oktober 1989 sagte er auch noch einmal "Gefahren warten nur auf jene, die nicht auf das Leben reagieren". Diesen Gedanken wiederholte Michail Sergejewitsch mehrmals zu verschiedenen Anlässen.
Gennadi Gerassimow (Геннадий Иванович Герасимов, außenpolitischer Sprecher von Michail Gorbatschow) zitierte nach der Rede Gorbatschows auf einer spontanen Pressekonferenz zusammenfassend "Кто опаздывает, того наказывает жизнь" in Englisch:"Those who are late will be punished by life itself" und das auf Deutsch übersetzt ergibt dann etwa "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben" So wurde ein modifiziertes aber nicht originales Zitat zum oft gebrauchten Sinnspruch für die Wende und Wiedervereinigung Deutschlands.