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gadacz патриот
Vielleicht mag es abwegig klingen, aber bei Betrachtung der Aus- und
Nebenwirkungen des Ukraine-Debakels könnte man auf diese Idee kommen.
- Die Eurasische Union ist erstaunlich schnell in die Startlöcher gekommen.
Drei Gleichgesinnte haben ihre Bedenken über Bord geworfen und für
eine gemeinsame Zukunft zusammengeschlossen. Kirgisistan, Tadschikistan, Armenien und Usbekistan dürften
bald auch dabei sein und Bergkarabach, Abchasien, Südossetien und Transnistrien
könnten vermutlich auch integriert werden. Auch wenn die geballte Wirtschaftskraft
noch weit von Werten der EU, USA, China und anderer
Staaten erntfernt ist, ist sie doch im Zusammenschluss deutlich besser,
als im Alleingang der Beitrittsstaaten. Sicherlich wird die Dominanz Moskaus
dafür sorgen, dass die Eurasische Union nicht zum Debattierklub à
la EU verkommt und somit schneller und effektiver entscheiden kann.
Putin als Führer in das Eurasische Reich? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. - Die EU musste gerade erfahren, dass sie viel zu
unflexibel ist. Statt schnell und effektiv zu reagieren, wurde erst
mal diskutiert. Außenpolitische Entscheidungen werden nicht gemeinsam beschlossen, sondern an
die Regierungen der Mitgliedsländer als Vorschlag/Empfehlung weitergegeben und dann irgendwann
mal umgesetzt. Bevor es Wirkung zeigen kann, ist die Luft
bereits raus.
Nun zwingt Moskau die EU, die Entscheidungsverfahren zu straffen und sich sinnvoll zu reorganisieren.
Putin als Reformer der EU? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. - Die Energieversorgung der EU Mitglieder ist
ist immer noch Ländersache. Technisch wäre es kein unüberwindbares Problem,
sich von Russland abzukoppeln, aber die langwierigen Entscheidungsprozesse zwischen den
Mitgliedern werden ein einheitliches Handeln massiv ausbremsen.
Hier zeigt sich die Notwendigkeit, Vorschläge, wie die polnische Idee einer "Europäischen Energieunion", schnellstmöglich zu realisieren. In Kombination mit sinnvollem und grenzüberschreitenden Ausbau von Solar-, Wind-, Wasser-, Thermo-, Bioenergie, Rückgewinnung, Wärmedämmung usw. wäre eine Unabhängigkeit von Importen aus Russland durchaus denkbar.
Putin als Reformer europäischer Energiewirtschaft? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. - Wirtschaftsaustausch EU <-> Russland?
Was aus Russland außer Energie und Rohstoffe kommt, ist eher
mager. Kaviar, Wodka, ein paar Lada oder jetzt auch Krimsekt,
darauf kann man notfalls verzichten. Die Erträge aus westlichen Investitionen
in Russland erschienen schon weitaus verlockender und der Export westlicher
Produkte und Technologien setzte Milliarden um. Jetzt kommt das Gebäude
ins Wackeln, denn auf Beben war es nicht eingerichtet. Man
wird sich auch nach anderen Absatzmärkten und Produktionsstandorten umsehen müssen,
um die Risiken zu verteilen.
Putin als Reformer europäischer Außenhandels-, Investitions- und Entwicklungspolitik? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. - Friedliche Koexistenz
in Europa? Abrüstung der NATO und Abschaffung der Wehrpflicht? Alles
sehr schön, aber jetzt zur Illusion verkommen. Der NATO-Russland-Rat, dieses
Luftschloss wurde bereits auf Eis gelegt. Von der OSZE distanziert
sich Moskau immer mehr und in anderen sicherheitsrelevanten Gremien geht
Russland als Außenseiter meist andere Wege.
Die NATO muss zwangsläufig reformiert und gestrafft werden, damit sie im Krisenfall auch präsent sein kann und nicht nur in Afghanistan oder Afrika mörderische Übungen absolvieren kann.
Putin als Reformer der NATO? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. - Putin weckt Europa auf? Ein Witz, aber absolut nicht lächerlich. Bald wird man ihm dafür dankbar sein!