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Die CSU macht dem Münchner Stimmkreisleiter und Kreisverwaltungsreferenten Thomas Böhle schwere Vorwürfe. "Bei der Auszählung der Stimmen zur Landtagswahl wurde in München massiv geschlampt", sagte Generalsekretär Markus Blume. Das vorläufige Endergebnis sei vom amtlichen bei manchen Parteien um bis zu einen Prozentpunkt abgewichen. Dazu kämen zahlreiche Ungereimtheiten sowie die Erklärung, dass Ergebnisse hochgerechnet wurden. "Das alles ist skandalös", sagt Blume. Er fordert nun, dass der hart umkämpfte Stimmkreis Moosach komplett neu ausgezählt werden muss. Im Übrigen solle Böhle nochmals alle gesendeten Ergebnisse der Landtags- und Bezirkstagswahl überprüfen.
"Es braucht jetzt volle Transparenz, um das Vertrauen wiederherzustellen. Alles muss auf den Tisch, nichts darf unter den Teppich gekehrt werden", fordert Blume, der in Ramersdorf für die CSU das Direktmandat geholt hat. Schätzungen oder Hochrechnungen seien "ein Mittel für Demoskopen, aber doch nicht für Wahlbehörden." Diese sollten "zählen und nicht schätzen". Am Donnerstag hatte Böhle, nachdem sein Haus zuvor tagelang abgewiegelt hatte, in der Süddeutschen Zeitung eingeräumt, dass es in 40 bis 50 Wahllokalen zu Pannen bei der Übertragung gekommen sei. Deshalb habe die Stadt die fehlenden Daten einzelner Wahllokale geschätzt, und zwar auf Basis der Landtagswahl 2013 und mathematischer Hochrechnungen.