русский
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патриот
gadacz
20.04.10 10:22  Was ist ein Oligarch in Russland?
Eigentlich ist er ein Gauner, der es fertig gebracht hat, während der Abschaffung der pseudosozialistischen Wirtschaft der СССР sich ein Stück davon unter die Nägel zu reißen. Wenn er geschickt genug war, hat er jetzt einige Milliarden €/$ in Russland und auf den Konten in Luxemburg, Lichtenstein etc.
Betrachten wir einmal den Lebensstil eines echten russischen Oligarchen.

Die Oligarchen werden manchmal auch Alligatoren genannt. Weil sie viel Ähnlichkeit mit diesen haben. Keiner mag sie. Meistens sind sie hässlich und dick. Die Alligatoren sind die Oligarchen der Seen und Flüsse, die Oligarchen sind die Alligatoren der Wirtschaft und Politik.
Äußerlich besteht der Oligarch aus typischen Statussymbolen, wobei das Auto das wichtigste ist. Welche Marke ist toller? An erster Stelle stehen Mercedes S-Klasse, BMW 700, Audi A8. Reicht die einfache S-Klasse nicht aus, kauft er sich eine gepanzerte, ist das zu wenig, muss es die "Pullman"-Version sein. Der Audi A8 muss unbedingt W12 6.0 Lang sein. Das ist derzeit die schnellste Serien-Limousine auf dem Markt. Das ist im Stadtverkehr Moskaus extrem wichtig.
In der letzten Zeit erfuhren die echten Oligarchen, dass sie von Tag zu Tag auf den Moskauer Straßen immer weniger angeben können. Eine Bombe tauchte auf. Anders kann man diesen Wagen nicht nennen. Ein neuer Protz-Mercedes mit alter Bezeichnung. Er sieht aus wie eine Bombe, von ihm spricht man wie von einer Bombe, er fährt wie eine Bombe – der neue Maybach. In den Moskauer Autosalons sind in wenigen Tagen des offiziellen Verkaufs rund ein Dutzend Maybachs geordert worden (Preis ab ab 560.000 €). Das höchste Statussymbol – Maybach muss als Ergänzung einen Porsche Cayenne TurboS oder einen Hummer H2 haben; für die Leibwächter. Der Maybach hat natürlich Blaulicht auf dem Dach. Dieses Licht funktioniert mit Gas, der neuste Schrei der Technik – und hat eine dreimal größere Signalfrequenz als üblich - das macht die für Oligarchen reservierten Mittelstreifen frei. Der weiße Porsche Cayenne mit dem blauen Milizstreifen hat auf dem Dach einen richtigen Lampenparade mit Rot- und Blaulichtern und natürlich Nummernschilder vom ФСБ (S №№№ SS 77). Innen wachen als Scharfschützen ausgebildete Security-Gangster in Fantasie-Tarnuniformen. Ragt aus dem Fenster bedrohlich ein Lauf, wissen alle: jetzt kommt ein Oligarch.


Leider nur ein noch unbedeutender Klein-Oligarch! (Anfängerklasse)
Bei den "richtigen" Top-Oligarchen werden die Straßen weiträumiger gesperrt und Fotografieren ist strikt verboten

Nur manchmal muss auch ein Oligarch aussteigen. Worauf achten dann die aufmerksamen Leute? Auf den Anzug! Welchen sucht er sich aus? Am besten eignen sich Brioni, Kiton, Zilli und Zegna.
Und worauf kommt es noch an? Auf die Uhrenmarke. Ideal ist Skeleton – alle sollen den komplizierten Mechanismus der Handarbeit durch das Kristallglas des Rückendeckels sehen können. Rolex ist schon zu vulgär, das reicht aber für die Wachhunde.
Plötzlich klingelt das Telefon. Jetzt holt der Oligarch lässig sein Handy aus der Tasche, das sich natürlich von allen anderen unterschieden muss. Am besten eignet sich dafür 'de Grisogono', das neuste Modell von Ericsson mit Brillanten besetzt.
Sehr wichtig ist auch die Tussi, die er bei sich hat. Tussi das ist auch so ein Statussymbol – wenn es sich um ein bekanntes junges Fotomodell handelt. Es spielt keine Rolle, wenn sie blöd ist, die Figur sieht man. Seltsam, aber die meisten Oligarchen strotzen ungeachtet ihres Reichtums auch nicht gerade vor berauschender Intelligenz. Und was seine Tussi DeLuxe offenherzig und langbeinig trägt, ist das Wichtigste. Da dürfen Klamotten von Voyage, D&G, Chanel, Gucci usw. nicht fehlen. Ein teures Kollier von Graff oder Bulgari ist selbst im Pool Pflicht. Die Uhr sollte möglichst von Alain Silberstain sein.
Alles hier Beschriebene kann man, wenn man sich Mühe gibt, schon ab 500.000 € Startkapital haben. Dann brauchen man noch etwas Kleingeld um 1.500.000 € für eine bescheidene Datsche an der Rubljowo-Uspensker Chaussee. So kann man sich sogar den Kauf einer Wohnung Typ коммуналка sparen. Ab 200.000 € im Jahr gehen für Sicherheitsmaßnahmen drauf. 500.000 € kostet das City-Büro. 3.000.000 € jährlich sollten für Taschengeld und Repräsentation kalkuliert werden. Dumm wird er Oligarch angeschaut, der das ganze Jahr über immer mit derselben Gespielin auftaucht, die sind aber in der Anschaffung meist billig und schnell austauschbar. Wenn Sie also so aussehen wollen wie ein Oligarch, brauchen Sie schon etwas Spielkapital.
Gut machen sich Kontakte zur Politik und zur Medienwelt, auch Aktien von Metall- oder Erdölfirmen, zuverlässige Banken, und vor allem ein sicheres Dach für alle möglichen Konkurrenten und prüfenden Instanzen.
Übrigens, in der neuen Gesetzesvorlage der Duma soll nun Korruption als Hochleistungssport klassifiziert werden. Erstens will man den unberechtigten Makel des nützlichen Kapitalausgleichs tilgen und zweitens hat dann Russland wieder beste Chancen bei den kommenden Olympiaden in der Spitzenklasse um Medaillen zu ringen. Doch da sind immer noch Somalia, Afghanistan, Myanmar, Sudan und der Irak ernstzunehmende und gut trainierte Gegner. Mit etwas Doping wird es aber sicherlich klappen Oligarchen sind erfinderisch!
#1 
патриот
gadacz
27.04.10 14:00 neu Re: Was ist ein Oligarch in Russland?
in Antwort gadacz 20.04.10 10:22
Vielleicht braucht man ein kleines Boot, wie Roman Abramowitsch?
Sportlich ist er ja, immerhin hat er schon den Fußballverein FC Chelsea gekauft!
Doch nun steht in Hamburg bei Blohm + Voss die 178 m lange Yacht "Eclypse", die größte Privatyacht der Welt und hat neun Decks. Das ist durchaus vergleichbar mit einem 'erwachsenen' Container-Frachter.
Der geschätzte Wert: 800 Millionen € und inzwischen wurde sogar durch ein paar kleine Extras die Milliardengrenze überschritten. Ja, so was braucht man als angesehener Putin-Freund und das ist bestimmt besser investiert, als für die Forschung gegen schlimme Krankheiten oder für hungernde Kinder? Davon gibt es auch in Russland jede Menge, aber in solch üblen Kreisen verkehrt ja der feine Herr nicht.

Da ist alles drauf, was den fröhlichen Wassersportler erfreut: Mit mehrere Pools, Wellnessbereich, Kino, Disco wird es dem Herrn und seinen Freunden sicher nicht so schnell langweilig. Ebenfalls mit an Bord: 20 Jet-Skis, vier Motorboote, ein U-Boot (für drei Personen) als notwendiges Zubehör. Zwei Hubschrauberlandeplätze ermöglichen eine bequeme An- und Abreise.
Für die Sicherheit von Familie Abramowitsch ist auch gesorgt: Ein eigenes Raketenabwehrsystem, absenkbare Wind- und Kugelschutzgläser um die Außenwhirlpools und Scheinwerfer unter dem Rumpf sollen ihn und seine erlesenen Gäste schützen. Eine Art Störsender gegen Digitalkameras hält zudem lästige Paparazzi fern.
Eigentlich sollte die neue Yacht "nur" 163 Meter lang werden. Doch als seine Königliche Hoheit Scheich Mohammed Bin Rashid Al Maktoum die "Dubai" mit der gleichen Länge bauen ließ, setzte er zur Ehrenrettung Russlands noch eins drauf und erhöhte auf 178 m. Damit besitzt der bescheidene Oligarch nun die größte Privatyacht der Welt – und wohl auch die teuerste.
Pech hatte er ja mit seiner Besteigung des Kilimandscharo. Trotz der Unterstützung durch 113 Träger ist es ihm nicht gelungen, den höchsten Berg Afrikas (5.892 m) zu bezwingen. Der 42-Jährige und sein Team hatten den Aufstieg 4.600 Metern abgebrochen, da ging ihm die Luft aus. Die Yacht wird ihn nun trösten, die kommt locker und sportlich über alle Wellenberge.

Damit er am Flughafen nicht warten muss besitzt er als Privatmann und Nichtstaatsoberhaupt weltweit den größten VIP-Jet, der vierstrahlige Airbus A340-313X mit der Kennung M-ABUS, lediglich der Sultan von Brunei besitzt eine größere Boeing 747.

Und als Spielzeug unter Wasser hat er noch zwei U-Boote, die er für 16,9 und 3,9 Millionen € gekauft hat und die etwa 1,3 Millionen € Unterhalt im Jahr kosten. Wasserspielzeug mag er ja gerne, schließlich hat er mit der Produktion von Plastik-Enten seine Karriere begonnen, also eine logische Fortsetzung.
#2 
патриот
gadacz
04.05.10 11:03 neu Re: Was ist ein Oligarch in Russland?
in Antwort gadacz 20.04.10 10:22
Mann muss kein Oligarch sein und auch nicht Mercedes fahren, es geht auch einfacher!
Neue Touristen-Attraktion für Russen in Abchasien -- besoffen Auto fahren!
Diese kleine Geschichte finden wir auf der RIA Novosti Tourismus-Nachrichtenseite:
Ein bedeutender Teil des Einkommens in Abchasien, kommt von den russischen Touristen, die die herrliche Küsten des Schwarzen Meeres besuchen. Es ist die ehemaligen "Riviera der UdSSR" mit wundervollen Stränden und Berglandschaften. Da die Russen beträchtlich wohlhabender sind als ihre verarmten Gastgeber, waren sie bisher eine leichte Beute für die lokale Verkehrspolizei, die mit ihren weißen Keulen fleißig Autofahrer jagten, um sie um einige hundert Rubel - zahlbar an Ort und Stelle - für verschiedene unbedeutende Verkehrsübertretungen, echt oder gestellt zu erleichtern.
So geht es nun nicht mehr! Russische Fahrer werden jetzt dieselbe Immunität genießen, wie Fahrzeugen von Diplomaten oder Oligarchen - sie dürfen ungestraft durch die Stadt rasen, Verkehrssignale ignorieren, total besoffen durch Sochumi, Gagra, Gali, Gaudata oder durch das Land und andere Orte fahren.
Der Präsident von Abchasien, Сергеи Уасыл-иҧа Багаҧшь/Sergei Uassyl-ipa Bagapsch verkündete, dass von diesem Polizeimandat Fahrzeuge mit russischen Kennzeichen ausgeschlossen sind. Polizisten, die eingreifen und russische Verkehrssünder belästigen, droht die sofortige Entlassung aus dem Dienst.
Los geht die Jagd und die Zahl der Verkehrstoten wird in diesem Sommer sicherlich Rekordhöhe erreichen.
Für Deutsche und andere Verkehrsrowdies wird das wohl nicht gelten. Bisher haben erst Russland, Nicaragua, Venezuela und Nauru (Insel im Pazifik, nach Fläche und Einwohnerzahl der drittkleinste Staat der Erde nach Vatikanstaat und Monaco) Abchasien als unabhängigen Staat anerkannt. Der Rest der Welt hält es immer noch für einen Teil Georgiens.

Aus der Traum vom üppigen Taschengeld
#3 
прохожий
13.08.10 22:11 neu Re: Was ist ein Oligarch in Russland?
in Antwort gadacz 20.04.10 10:22
Woher Sie so gut über Russland und die Oligarchen wissen?
Sie sagen alles genau und konkret. Das ist so. Schwanezki sagt über Russland - das Land ist nicht erschrocken der Idioten.
#4